Es ist Marronizeit

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Das Wort “Kastanie” geht auf die griechische Stadt Kastanea zurück, in der Kastanienbäume im Überfluss wuchsen. Heutzutage werden Kastanien – bei uns bekannt als Marroni – in vielen Ländern angebaut, von China bis Chile. Und natürlich in Europa. Im Herbst sind Marroni buchstäblich überall zu finden: Die Märkte bieten lokale Marroniprodukte an, und die Luft betört mit geröstetem kaffeeähnlichem Aroma der Strassenverkäufer (in Zeiten der Not verwendeten die Menschen geröstete Marroni zum Mahlen und Brauen von Ersatzkaffee). Das Bild ist so romantisch, dass du vielleicht auf die Idee kommst, “warum nicht einfach selber Marroni rösten!”. In der Tat ist das Rösten ein Kinderspiel, und du solltest es auf jeden Fall versuchen, wenn dir danach ist. Aber denk daran, dass du dann vor dem Hindernis stehst, ihre harte Schale zu entfernen. Und das kann dauern.

Vielleicht möchtest du sie jedoch nicht rösten, da du sie sowieso nicht als Snack essen willst. Angenommen, du möchtest Marroni in dein wöchentliches Menü aufnehmen, findest aber keine Strassenhändler und verspürst absolut keinen Drang, mit deinem Ofen zu spielen. Der einfachste Weg ist, abgepackte Marroni zu kaufen, was absolut keine Vorbereitungsarbeiten erfordert. Und sie haben einen wunderbaren Geschmack und werden dir sicherlich viel Zeit sparen.

Sie ist besonders dienlich, wenn du eine cremige, nussige, feine Herbstsuppe kochen möchtest. Und wir haben den einfachsten Weg, genau das zu tun. Nimm 2 grosse Zwiebeln, schneide sie in Scheiben und brate sie in Butter, bis sie weich sind. Dann solltest du 2 mittel gehackte Karotten, 500 g Marroni und 750 ml/3 Tassen Gemüsebrühe hinzufügen. Köcheln lassen, bis die Karotten weich sind, alles in eine Küchenmaschine geben und glatt pürieren. Mit knusprigem Speck, gehackten Marroni und Schnittlauch garnieren. Oder füge Knoblauch-Croûtons und etwas Sauerrahm hinzu. Du kannst die Brühe jederzeit weglassen und stattdessen einfaches Wasser verwenden. Aber stell sicher, dass du zusätzliche Aromen und etwas Rahm hinzufügst, um den möglichen Geschmacksmangel auszugleichen. Das ist bei Marroni häufig das Problem. Selbst geröstet sind sie nicht sehr auffällig im Geschmack, sondern mild-süss. Sie können im schlimmsten Fall sogar leblos langweilig sein. Aber hier ist ein Trick, um deine Marroni zu beleben (überhaupt alle Nüsse) – mach eine Charge gewürzte, süsse und gesalzene Butter. Nimm ungefähr 4 EL deiner Lieblingsbutter und schmelze sie bei mittelhoher Hitze in einer Pfanne. 1 Zimtstange, 2 Nelken, eine Prise Zucker, Salz, schwarzen Pfeffer und Muskatnuss hinzufügen. Alles gut umrühren, in eine separate Schüssel geben und als Dip verwenden oder die Marroni in die geschmolzene Butter werfen!

Apropos Saucen, du kannst aus Marroni ein geniales Gericht zaubern – gesüsstes Püree. Das mag nach nichts Besonderem klingen, aber diese Zubereitung ist eine wahre Offenbarung für Schleckmäuler. Stell dir vor, du hast 1 kg geröstete Marroni und geschälte Nüsse. Wirf sie in eine Pfanne mit 1 Tasse Zucker und 1 ¾ Tassen Wasser (du musst hier nicht genau sein, schaue einfach hin) und bringe es zum Kochen. Dann die Hitze reduzieren und köcheln lassen, bis die Marroni ganz weich sind. 1 TL Vanilleextrakt einrühren und alles in einer Küchenmaschine glatt und samtig pürieren. Jetzt kannst du es mit Glace und Joghurt, Obst und Brei geniessen. Ein berühmtes Rezept für Marronipüree ist das klassisch französische Dessert Mont Blanc: Marronipüree auf einer luftigen Meringue mit etwas Schlagrahm. Das Dessert wird so genannt, weil es einem kleinen schneebedeckten Berg ähnelt. Und wer liebt Berge nicht!

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